Sonntag, 4. Januar 2015

Mehr als 50 Kommentare zum Thema "Sex im Alter"




Vielen Dank für die vielen interessanten Meinungen. Leider konnte ich nicht alle auf dieser Seite veröffentlichen. Wer aber nachlesen mag, kann dies bei Seniorbook nachholen.
Viele tolle Menschen haben sich geäußert und mich motiviert, das Thema weiterhin von einer anderen Seite zu betrachten.

Durchweg kann ich sagen, dass die Mehrheit sich für "Sex im Alter" ausspricht. Die meisten Kommentare zeigen, dass das Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit nie aufhört. Das freut mich sehr, das statistisch gesehen, Frauen eine Lebenserwartung von durchschnittlich 82 und Männer von 77 Jahren haben und ich folgedessen noch ca. 23 Jahre zu leben habe. Das sind doch erst einmal schöne Aussichten, oder?

2006 gab es in Deutschland mehr als 10.000 Alten- und Pflegeheime mit mehr als 700.000 Plätzen. Das heißt, mehr als 700.000 Menschen werden fremdversorgt.... bekommen Essen, trinken, die Wäsche gewaschen und das Zimmer geputzt. Vielleicht noch ein bißchen Freizeitprogramm! Aber wo bleibt die Nähe, die Zärtlichkeit, der Raum, die eigene Sexualität zu erleben. Bei meinen Recherchen im Internet las ich, dass Bewohner eines Altenheims vom Personal beschimpft wurden, weil Spermaflecken in der Bettwäsche entdeckt wurden. Wie schrecklich muss es für den Betroffenen gewesen sein. Davon einmal abgesehen, dass es niemals angemessen ist, andere Menschen zu beschimpfen. So mag diese Situation doppelt schlimm gewesen sein.

Aber auch Kommentare von "überbewertet" bis "pervers" wurden von den Lesern abgegeben. Solche Äußerungen erschrecken mich noch viel mehr. Ich denke, jeder Mensch geht auf seine Art mit seiner Sexualität um und das ist richtig so. Aber pervers? Jemanden als pervers zu bezeichnen, bedeutet, ihn abzuwerten und dies in sexuellen Zusammenhängen. Also, entartet, verkehrt, nicht den (moralischen) Konventionen entsprechend. Bin ich also unmoralisch, wenn ich im Alter das Bedürfnis nach Sex habe? Verstoße ich damit wirklich gegen die Wertvorstellungen und guten Sitten einer Gesellschaft? Muss die Gesellschaft vielleicht umdenken? Heute sind die Menschen mit 60 noch nicht alt, viele gehen noch einem Beruf nach, sind aktiv und lebensbejahend. Das dürfen sie, aber kein sexuelles Verlangen haben? Ab wann ist man denn alt? Wer bestimmt, wann ich alt bin und keine Lust mehr zu haben habe?


Bei meinen Recherchen im Internet habe ich gelesen, dass in einem Altersheim in Berlin Huren ins Haus kommen und ihre Dienste anbieten. Sie berichten, dass es bei ihren Liebesdiensten nicht um den Geschlechtsakt geht, sondern vielmehr um Berührungen, Nähe, Zärtlichkeiten. Eben Sexualassistenz. Sie bezeichnen sich selbst nicht als Huren sondern als Berührerinnen. Diese Bezeichnung finde ich respektvoll und schön. Sie berichten außerdem weiter, dass viele Altersheime, aber auch Angehörige große Probleme damit hätten zu akzeptieren, dass der alte Mensch sexuelles Verlangen habe.

Nun möchte ich gerne Eure Meinung hören! Wie seht Ihr den Einsatz einer Sexualassistenz? Ich freue mich von Euch zu lesen.